Achtsame Kommunikation

alle 3 Wochen treffen wir uns, um zusammen den Dialog zu üben. Die Gruppe ist kostenlos.

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Dialog nach David Bohm    
Miteinander Denken beginnt mit zuhören

Der Dialog ist eine bestimmte Form der Kommunikation. Im Dialog kommen Menschen zusammen, um gemeinsam zu denken, miteinander zu erkunden, zusammen nach Lösungen von Problemen zu suchen.

Zentrale Regeln für den Dialog

Zuhören: Ich muss zuerst mir selber zuhören, bevor ich anderen zuhören kann. Welche inneren Bewegungen, Gedanken und Bewertungen entstehen in mir, wenn ich zuhöre? Wenn ein anderer erst 2 Sätze gesagt hat, fangen wir an, innerlich zu argumentieren, eine Entgegnung vorzubereiten, zuzustimmen oder abzulehnen, zu bewerten.
Wenn ich das wahrnehmen kann, wird es möglich, diese automatischen inneren Reaktionen etwas beiseitezustellen, um das, was ich höre, wirklich bei mir ankommen zu lassen.

Partizipieren

Wenn ich wirklich zuhöre, kann ich teilhaben an etwas Grösserem, ich kann teilhaben am Wesen meiner Gesprächspartnerin, meines Gesprächspartners, und wir können in einen gemeinsamen, erfrischenden Fluss von Austausch eintreten, der im Moment entsteht und nicht aus der Erinnerung erzeugt ist. Das ist Teilhaben am Sein an sich.

Respektieren

Bedeutet, auf Abwehr, Schuldzuweisung, Abwertung und Kritik zu verzichten. Alle dürfen so sein, wie sie sind. Jede Idee, jede Meinung ist genauso richtig und legitim wie meine eigene.

Von Herzen sprechen

Von Herzen sprechen heisst, seine eigene Wahrheit aussprechen.
Wir versuchen im Dialog, von dem zu sprechen, was uns wirklich bewegt. Intellektuelle Höhenflüge, abstrakte Abhandlungen und Selbstdarstellungen führen nicht weiter.

Suspendieren

"Suspendieren heisst, auftauchende Gedanken und Gefühle zur Kenntnis zu nehmen und zu beobachten, ohne zwangsläufig danach handeln zu müssen." (Isaacs)
Wenn wir unser 'Wissen' als Konstrukte erkennen, können wir es in der Schwebe halten und suspendieren: "das ist meine Meinung, meine Haltung zum Thema, und ich halte diese mal in der Schwebe und lasse mich weiter auf das ein, was da gesagt wird".

Erkunden

Eine Haltung von Neugierde, Achtsamkeit und Bescheidenheit ermöglicht, Fragen zu stellen, die uns wirklich bewegen und gemeinsam zu erkunden, etwas zu entwickeln, das vorher noch nicht da war und alleine nicht möglich gewesen wäre.

Mein Denken beobachten

Bedeutet, zu lernen, dass es keine 'objektive' äussere Realität gibt, sondern dass wir die 'Realität' immer aus unseren eigenen inneren Annahmen, Ideen, Haltungen, Wertungen, Urteilen und Vorstellungen heraus wahrnehmen. Mit der Zeit erkennen wir, wie das Denken funktioniert. Wir realisieren, dass wir mit unseren Gedanken 'Realitäten' erzeugen. Wir gewinnen mehr Distanz zu unseren 'Sicherheiten' und Überzeugungen. Dann gewinnen wir Unabhängigkeit den eigenen persönlichen Programmierungen gegenüber, aber auch gegenüber von kollektiven Annahmen, die uns als Gruppe oder Gesellschaft verbinden. Es wird möglich, das Denken kreativer zu nutzen.

Den Gesprächsprozess verlangsamen

Um uns in dieser Art selber beobachten zu können, ist es nötig, den Prozess zu verlangsamen. Dann können wir beobachten welche Reflexe, Reaktionen, Wertungen, Gedanken und Erinnerungen auf eine Aussage einer anderen Person in uns ausgelöst werden. Im Dialog setzen wir dazu einen Sprechkugel ein, um den Redefluss zu verlangsamen.
Die Regel ist, dass nur die Person spricht, die die Kugel in den Händen hält.

Wenn diese Disziplinen gemeinsam geübt werden, verändert sich die Atmosphäre in der Gruppe. Wir beginnen, gemeinsam zu denken, statt feste Ideen und gut verteidigte Ansichten gegeneinander zu stellen.